Posts

Es werden Posts vom August, 2025 angezeigt.

Welche Lithiumorotat-Dosierung könnte vor Alzheimer schützen? Blog#222

Bild
In meinen drei letzten Blogs ( #219 , #220 und #221 ) habe ich beschrieben, dass niedrige Lithiumspiegel mit einem erhöhten Alzheimer-Risiko in Verbindung gebracht wurden und dass eine gezielte Ergänzung daher als möglicher Ansatz diskutiert wird. Ausserdem habe ich gezeigt, dass Lithiumorotat gegenüber anderen Lithium-Salzformen Vorteile haben könnte. In diesem Beitrag gehe ich nun zwei Kernfragen nach: (1) Welche Lithiumorotat-Dosierung kommt als präventiver Ansatz gegen Alzheimer in Betracht? (2) Wie lässt sich diese praktisch umsetzen?  Dosierungsüberlegungen: 1 mg elementares Lithium täglich? Aktueller Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse: Klinische Studien : Mehrere randomisierte Studien bei Patienten mit MCI (Mild Cognitive Impairment, einer frühen Vorstufe der Demenz) zeigen, dass Lithiumcarbonat in niedrigen Serumspiegeln von 0,25–0,5 mmol/L (deutlich unter den psychiatrisch üblichen 0,6–1,2 mmol/L) über 12–36 Monate den kognitiven Abbau verlangsamte und Liquor-...

Lithiumorotat vs. Lithiumcarbonat: Unterschiede in Wirkung und Verteilung bei Alzheimer. Blog#221

Bild
Lithiumpräparate haben seit Jahrzehnten einen festen Platz in der Psychiatrie. Klinisch etabliert ist Lithiumcarbonat (LiC), das seit den 1970er-Jahren in vielen Ländern zur Behandlung bipolarer Störungen zugelassen ist. Lithiumorotat (LiO) hingegen besitzt keinen Arzneimittelstatus: In der EU, einschließlich Deutschland, darf es weder als Medikament noch als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben werden; in den USA ist es zwar als ‚dietary supplement‘ im Handel, jedoch ohne FDA-Zulassung. Trotz fehlender Zulassung wird LiO seit den 1970er-Jahren kontrovers diskutiert. Neuere präklinische Studien zu Alzheimer, die ich in Blog#219 und Blog#220 vorgestellt habe, deuten darauf hin, dass das begleitende Anion – Orotat im Unterschied zu Carbonat – die Gewebeverteilung von Lithium beeinflussen könnte. Sollte sich dies in klinischen Studien bestätigen, wäre es von grundsätzlicher Bedeutung für zukünftige Therapieansätze. Salzform und Dissoziation – mehr als nur eine Begleiterscheinung? Lithiu...

Mikrodosiertes Lithium: Wirkung auf Gehirn & Gesundheit! Blog#220

Bild
Leitungswasser in Deutschland liefert nur Spuren an Lithium. Gezielt erhöhte Mikrodosen von Lithium könnten – nach aktuellem Forschungsstand – Biomarker und Krankheitsrisiken wie Alzheimer, bestimmte Krebserkrankungen und Suizid günstig beeinflussen.  Mit ‚Lithium‘ ist in diesem Blog stets das Lithium-Ion (Li⁺) gemeint!  Lithium ist ein natürliches Spurenelement, das durch Verwitterung in den Wasserkreislauf gelangt und in sehr kleinen Mengen auch in Lebensmitteln vorkommt. Für die tägliche Zufuhr ist Leitungswasser meist die wichtigste Quelle. In der Psychiatrie wird Lithium seit Langem in hohen Dosen (> 100 mg Lithium pro Tag) als Arzneistoff eingesetzt; darum geht es hier ausdrücklich nicht. Im Fokus steht die Mikrodosierung – also Mengen von etwa 0,3 bis 5 mg elementarem Lithium pro Tag, weit unterhalb der therapeutischen Dosierungen. Die Idee dahinter: gezielt einen Bereich zu erreichen, in dem Beobachtungsstudien und erste klinische Untersuchungen wiederholt positiv...

Alzheimer-Therapie mit Lithium: Stand der Forschung und offene Fragen. Blog#219

Bild
Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz und betrifft weltweit über 55 Millionen Menschen. Trotz jahrzehntelanger intensiver Forschung gibt es bis heute keine Behandlung, die das Fortschreiten der Erkrankung wirklich aufhalten kann. Die derzeit verfügbaren Medikamente lindern allenfalls Symptome oder verzögern den Verlauf ein wenig – eine ursächliche Therapie fehlt. Kürzlich haben jedoch aktuelle wissenschaftliche Arbeiten, unter anderem von der Harvard Medical School ( LINK ), neue Aufmerksamkeit auf den Lithiumgehalt im Gehirn gelenkt. Die zentrale Hypothese: Ein zu niedriger Lithiumspiegel könnte nicht nur eine Folge, sondern ein Risikofaktor für die Entstehung von Alzheimer sein. Erste präklinische Daten weisen außerdem darauf hin, dass bestimmte Lithiumsalze sowohl vorbeugende als auch therapeutische Effekte haben könnten. Lithium im Gehirn – Physiologische Rolle und Veränderungen bei Alzheimer Lithium ist vor allem als Wirkstoff gegen bipolare Störungen bekannt, ...

Metabolomik: Dein individueller Weg zu mehr Gesundheit! Blog#218

Bild
Viele Menschen investieren bewusst in ihre Gesundheit – sie achten auf eine ausgewogene Ernährung, bewegen sich regelmäßig und führen ein diszipliniertes Leben. Und doch bleiben häufig Müdigkeit, hartnäckiges Übergewicht oder das Gefühl zurück, dass der eigene Körper aus dem Gleichgewicht geraten ist. Diäten, die bei anderen scheinbar mühelos wirken, zeigen bei ihnen keine Wirkung. Das ist kein persönliches Versagen – sondern Ausdruck einer grundlegenden biologischen Realität: Jeder Mensch ist biochemisch einzigartig. Universallösungen greifen daher zu kurz! Was aber, wenn du einen direkten Blick in die biochemische Steuerzentrale deines Körpers werfen könntest – um zu erkennen, welche Prozesse aus dem Takt geraten sind? Genau das ermöglicht eine junge, hochpräzise Wissenschaft: die Metabolomik. Sie liefert nicht bloß allgemeine Empfehlungen, sondern fundierte, datengestützte Einsichten – und damit den Schlüssel zu einer individuell abgestimmten Gesundheitsstrategie. Was ist das Metabo...