Nachblutung ohne erkennbaren Grund? Wann eine Gerinnungsstörung vorliegen könnte. Blog#216

Nach einem kleineren medizinischen Eingriff, etwa beim Zahnarzt, beim Hautarzt oder nach einer Polypenentfernung, scheint zunächst alles unproblematisch. Mitunter kommt es jedoch, oft erst Stunden oder Tage später, zu erneutem Bluten an der behandelten Stelle – und das, obwohl alle gängigen Gerinnungslaborwerte (wie Thrombozytenzahl, Quick/INR, aPTT) unauffällig waren. Solche Fälle sind keineswegs selten. Blutungen trotz unauffälliger Standardwerte könnten auf Störungen in Teilen der Blutgerinnung hindeuten, die von routinemäßigen Tests nicht erfasst werden. Die Thrombozytenzahl liefert Informationen über die Menge der Blutplättchen, Quick/INR misst die Geschwindigkeit der Gerinnung nach äußeren Verletzungen (extrinsisches System), aPTT erfasst das intrinsische System, das bei inneren Verletzungen aktiviert wird. Was dabei jedoch ausgeklammert wird, sind beispielsweise Funktionsstörungen der Thrombozyten selbst, Veränderungen des von-Willebrand-Faktors oder Probleme beim Abbau von...