Posts

Posts mit dem Label "Finanzen" werden angezeigt.

Anleihenstrategie in der Entnahmephase: Stabilität und Flexibilität für den Ruhestand. Blog#213

Bild
Mit Beginn der Entnahmephase ändert sich der Fokus vieler Anleger: Statt Vermögen anzusparen, geht es nun darum, das Ersparte planvoll zu nutzen. Im Mittelpunkt stehen finanzielle Stabilität, verlässliche Auszahlungen und der Erhalt des Kapitals – nicht mehr maximales Wachstum. Anleihen übernehmen dabei eine zentrale Rolle. Während mein aktuelles Portfolio fast ausschließlich aus global diversifizierten Aktien-ETFs besteht, plane ich für die Entnahmephase eine Umschichtung: Etwa 80 % bleiben in Aktien-ETFs, rund 20 % werden als Sicherheitsbaustein in Anleihen und Geldmarktfonds investiert. Diese Komponente soll kurzfristige Schwankungen abfedern, regelmäßige Erträge liefern und in turbulenten Marktphasen den Kapitalerhalt unterstützen. Die geringe Volatilität und – oft – die negative Korrelation zu Aktien machen Anleihen attraktiv. Ziel ist nicht eine überdurchschnittliche Rendite, sondern zumindest ein Ausgleich der Inflation – wobei dies nicht garantiert werden kann. Eine jährliche Ü...

Mentale Modelle: Werkzeuge für klares Denken und bessere Entscheidungen. Blog#212

Bild
Warum behalten manche Menschen selbst in turbulenten Situationen den Überblick und treffen dennoch zielsicher fundierte Entscheidungen? Ein wesentlicher Grund liegt in ihrem bewussten Einsatz mentaler Modelle – gedanklicher Werkzeuge, die helfen, Informationen zu strukturieren, Prioritäten zu erkennen und den Blick auf das Wesentliche zu lenken. Stell dir diese Modelle wie einen gut sortierten Werkzeugkoffer vor: Jedes Werkzeug erfüllt eine klare Funktion – sei es beim Einordnen von Daten, Prüfen von Hypothesen oder nüchternen Abwägen von Handlungsoptionen. Ob bei strategischen Projekten, finanziellen Entscheidungen oder alltäglichen Herausforderungen – mentale Modelle bringen Ordnung ins Denken. “I believe in the discipline of mastering the best of what other people have figured out.” (Charlie Munger) Die Welt entschlüsseln: Perspektivenvielfalt durch mentale Modelle Mentale Modelle sind vereinfachte Abbilder der Realität. Sie helfen, neue Situationen mithilfe vorhandenen Wissens schn...

Krisensicher investieren: Welche Vermögenswerte sich in 125 Jahren bewährt haben. Blog#209

Bild
Krisen sind ein wiederkehrendes Phänomen in der Wirtschaftsgeschichte – von Hyperinflation und Deflation über Währungsreformen bis hin zu Finanzkrisen und Pandemien. Für Privatanleger stellt sich daher immer wieder die Frage: Welche Vermögenswerte überstehen stürmische Zeiten am besten? Die deutsche Wirtschaftsgeschichte der letzten 125 Jahre bietet eine gute Datengrundlage, um diese Frage zu beantworten. Untersuchte Vermögenswerte und Methodik Die Analyse basiert auf sieben Krisen der deutschen Wirtschaftsgeschichte seit 1900.  Hyperinflation 1922/23 Weltwirtschaftskrise 1929–1932 Zerstörung & Währungsreform 1945–1948 Ölkrisen & Stagflation 1973–1982 Wiedervereinigung & Rezession 1990–1993 Globale Finanzkrise 2008–2009 COVID-19-Schock & Energiepreiskrise 2020–2023 Folgende Anlageklassen wurden untersucht: Bargeld und Geldmarktanlagen Staats- und Unternehmensanleihen Global gestreute Aktienportfolios Gold Wohnimmobilien Im Fokus stand die reale Wertentwicklung (infl...

Währungsabsicherung bei US-lastigen Aktien-ETFs: Lohnt sich das? Blog#208

Bild
Die anhaltende Schwäche des US-Dollars gegenüber dem Euro stellt viele deutsche Anleger vor eine strategische Frage: Sollte man sein Investment gegen Wechselkursverluste absichern? Seit Januar 2025 hat der Dollar über 12 % an Wert verloren – eine Entwicklung, die die in Euro umgerechnete Rendite vieler globaler Aktien-ETFs erheblich schmälert. Besonders betroffen sind dabei Produkte mit hohem US-Anteil wie der MSCI World (71 % USA) oder der MSCI ACWI (63 % USA). Vor diesem Hintergrund werden währungsgesicherte Aktien-ETFs zunehmend empfohlen. Doch lohnt sich das für Privatanleger tatsächlich? Im Folgenden werden die Vor- und Nachteile einer Währungsabsicherung gegenüber dem US-Dollar beleuchtet. Die aktuelle Marktsituation und kurzfristige Effekte Die US-Währung steht unter Druck – wirtschaftspolitische Unsicherheiten und geldpolitische Maßnahmen belasten den Dollar. Für europäische Anleger hat dies spürbare Folgen: Performance in 2025 (YTD 2025): Im Jahr 2025 erzielte der ungesicherte...

Mit umgekehrtem Denken zu mehr Gesundheit und finanzieller Sicherheit. Blog#201

Bild
"Invertieren, immer invertieren" – mit diesem Leitsatz prägte der deutsche Mathematiker Carl Gustav Jacob Jacobi im 19. Jahrhundert nicht nur die mathematische Problemlösung, sondern legte auch den Grundstein für eine Denkweise, die weit darüber hinaus Wirkung entfaltet. Der US-Investor Charlie Munger griff dieses Prinzip auf und machte es zu einem zentralen Bestandteil seiner Erfolgsstrategie: Probleme von ihrer Kehrseite her zu analysieren, um verborgene Risiken frühzeitig zu erkennen und bessere Entscheidungen zu treffen. Kern des Prinzips ist ein Perspektivwechsel: Statt ausschließlich zu fragen "Wie erreiche ich mein Ziel?", stellen wir zusätzlich die umgekehrte Frage: "Was würde mich daran hindern, mein Ziel zu erreichen?" Diese Denkweise hilft uns, Risiken und Stolpersteine zu erkennen, die wir sonst übersehen würden. Warum funktioniert das so gut?  Unser Gehirn neigt dazu, optimistisch zu denken und mögliche Probleme zu übersehen – Psychologen nen...

Wertpapierdepot steuerlich optimieren: So erhöhst du deine Nettorendite. Blog#200

Bild
Kapitalerträge wie Zinsen, Dividenden oder Kursgewinne unterliegen in Deutschland der pauschalen Abgeltungsteuer von 25 %. Hinzu kommt der Solidaritätszuschlag, sodass sich die Gesamtbelastung für nicht kirchensteuerpflichtige Anleger auf 26,375 % summiert. Weil diese Steuer die Nettorendite spürbar reduziert, lohnt es sich, das eigene Depot gezielt unter steuerlichen Gesichtspunkten zu optimieren. Ein gezielter Blick auf die wichtigsten steuerlichen Regelungen und Unterschiede zwischen den Anlageklassen hilft, unnötige Steuerabzüge zu vermeiden und die Rendite zu steigern. Im Anschluss verdeutlicht ein Beispielportfolio, wie sich durch kluge Entscheidungen Steuern sparen und die Gesamtrendite verbessern lassen. Grundlagen der Besteuerung Seit 2009 gilt für nahezu alle Kapitalerträge die Abgeltungsteuer. Die Depotbank führt direkt vom Kapitalertrag 25 % Kapitalertragsteuer ans Finanzamt ab. Zusätzlich berechnet sie darauf 5,5 % Solidaritätszuschlag – also 5,5 % von der bereits einbehal...

Anleihen im Ruhestand: Stabilität und Ertrag mit System. Blog#195

Bild
Mit dem Eintritt in den Ruhestand verschieben sich die Prioritäten vieler Anleger: Kapitalerhalt, planbare Erträge und ein ausgewogenes Risikoprofil rücken in den Vordergrund. Anleihen – oft als „sicherer Hafen“ bezeichnet – gelten traditionell als zentrales Element konservativer Anlagestrategien.  Dieser Beitrag zeigt kompakt, worauf Privatanleger im Ruhestand achten sollten – etwa, warum ein zu hoher Anteil langlaufender Anleihen in Phasen steigender Zinsen zu empfindlichen Verlusten führen kann, selbst wenn die Bonität stimmt – und wie sich Anleihen gezielt zur Stabilisierung des Portfolios einsetzen lassen. Grundlagen: Was sind Anleihen? Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, mit denen Staaten, Unternehmen oder Banken Kapital am Markt aufnehmen. Der Anleger stellt dem Emittenten für eine festgelegte Laufzeit einen Kredit zur Verfügung und erhält im Gegenzug regelmäßige Zinszahlungen (Kupon) sowie am Laufzeitende die Rückzahlung des Nennwerts. Im Gegensatz zu Aktien wird de...

Ruhig bleiben im Börsencrash: Praxisnahe Tipps für Privatanleger in turbulenten Zeiten. Blog#191

Bild
Einen siebenminütigen, KI-generierten Podcast auf Deutsch zu diesem Blogartikel findest du  hier . Börsencrashs können dich als Anleger schnell verunsichern – erinnere dich zum Beispiel an den Corona-Crash im März 2020, als die Kurse innerhalb weniger Tage stark eingebrochen sind, oder an die protektionistischen Maßnahmen der USA im April 2025, die erneut für heftige Turbulenzen an den Märkten gesorgt haben. In diesem Blogartikel erkläre ich dir praxisnah, wie solche Crashs entstehen, welche Warnsignale du erkennen kannst und mit welchen Strategien ich persönlich auch in stürmischen Zeiten ruhig und handlungsfähig bleibe. Damit du meine Perspektive besser einordnen kannst: Über mehr als 30 Jahre hinweg habe ich kontinuierlich in breit gestreute Aktienanlagen investiert, vor allem in globale Aktien-ETFs. Heute befinde ich mich in der Entnahmephase und entnehme aus meinem aufgebauten Vermögen ein regelmäßiges, zusätzliches Einkommen – mit dem klaren Ziel, mein Kapital langfristig min...

Gehebelte Aktien-ETFs: Chancen, Risiken und optimaler Hebelfaktor! Blog#181

Bild
Dieser kompakte Überblick vermittelt aktiven Privatanlegern einen ersten Einblick in Funktionsweise, Potenziale, Risiken und den historisch optimalen Hebelfaktor gehebelter Aktien‑ETFs – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.  Funktionsweise und regulatorischer Rahmen Gehebelte Aktien‑ETFs (Exchange Traded Funds) verstärken die tägliche Wertentwicklung eines Basisindex mit einem festen Faktor (meist 2x oder 3x). Liegt die Indexänderung an einem Handelstag bei +1 %, steigt ein 2x-ETF um +2 %; bei –1 % fällt er um –2 %. Die Hebelwirkung entsteht durch den Einsatz von Derivaten (Futures, Swaps) und wird durch hinterlegte Sicherheiten (Collateral) abgesichert. Wichtig: Der Hebel bezieht sich stets auf die tägliche Performance. Über längere Zeiträume können Volatilitätseffekte (Volatility Drag) die theoretische Hebelrendite merklich verfälschen - Details dazu weiter unten. In Europa sind gehebelte ETFs in der Regel UCITS‑konform – sie unterliegen strengen Anlegerschutzvorgaben und dürfen ...

Künstliche Intelligenz im Finanzalltag 2025: Chancen und Grenzen für Privatanleger. Blog#177

Bild
Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) revolutioniert den Finanzbereich – und das nicht nur für Banken oder institutionelle Investoren, sondern zunehmend auch für Privatanleger. Moderne KI-Tools eröffnen neue Möglichkeiten, Wissen effizient zu erwerben, Anlagestrategien zu optimieren, passende Produkte auszuwählen, fundierte Entscheidungen zu treffen und typische Anlegerfehler zu vermeiden. Doch wie genau kann KI im Finanzalltag unterstützen – und wo liegen die Grenzen? Nachfolgend werden fünf zentrale Anwendungsfelder vorgestellt. 1. Wissensvermittlung & Bildung Finanzmärkte und Anlageprodukte werden zunehmend komplexer. Für Privatanleger wird es daher immer wichtiger, sich kontinuierlich weiterzubilden, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Künstliche Intelligenz kann hier einen wertvollen Beitrag leisten: KI-gestützte Assistenten wie ChatGPT, Perplexity oder NotebookLM ermöglichen es, Finanzwissen jederzeit in klar verständlicher Sprache zu erarbeiten ...