Leben verlängern, Gesundheit stärken: Wissenschaftliche Insights von fünf Longevity-Forschern. Blog#190

Einen siebenminütigen, KI-generierten Podcast auf Deutsch zu diesem Blogartikel findest du hier

Wie können wir nicht nur länger, sondern vor allem gesünder und vitaler leben? In diesem Blogartikel stelle ich die zentralen Erkenntnisse und praktischen Empfehlungen von fünf renommierten Longevity-Experten – Peter Attia, David Sinclair, Andrew Huberman, Eric Topol und Ingo Froböse – vor.

Longevity-Experten erforschen aus wissenschaftlicher und medizinischer Perspektive Strategien zur Verlängerung der gesunden Lebensspanne (Healthspan) und zur Prävention altersbedingter Erkrankungen. Dabei geht es nicht primär um das Erreichen eines besonders hohen Lebensalters, sondern um die Maximierung der Lebensjahre, in denen Körper und Geist ihre volle Leistungsfähigkeit bewahren.

Um fundierte Erkenntnisse zu gewinnen, habe ich die Fachbücher der genannten Autoren intensiv studiert, ihre Podcasts und YouTube-Vorträge verfolgt sowie einschlägige Blogs und Interviews durchforstet. Im Folgenden fasse ich meine wichtigsten Beobachtungen zusammen und vergleiche die Empfehlungen zu Lebensstilmaßnahmen und dem gezielten Einsatz von Longevity-Substanzen.

Lebensstil: Der gemeinsame Nenner aller Experten

Alle fünf Experten sind sich einig, dass ein evidenzbasierter Lebensstil das Fundament für ein langes, gesundes Leben bildet.

„Evidenzbasiert“ bedeutet, dass Ernährung, Bewegung und Schlaf auf systematisch erhobenen, hochwertigen Studien beruhen und ihre Wirksamkeit in kontrollierten Versuchen belegt ist – nicht auf Anekdoten.

Den Experten zufolge sind diese Praktiken momentan die wichtigste und grundlegendste Strategie für Langlebigkeit. Die wichtigsten gemeinsamen Empfehlungen:
  • Regelmäßige Bewegung: Eine Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining gilt als stärkste nicht-pharmakologische Maßnahme zur Verlängerung von Lebens- und Gesundheitsspanne (Risikoreduktion für vorzeitigen Tod um 25–50%).
  • Schlaf: 7–8 Stunden Schlaf pro Nacht mit konsistenter Routine sind essenziell für Stoffwechsel, Gehirn und Regeneration.
  • Ernährung: Möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel, wenig Zucker, viel Vollwertkost, Gemüse und Obst.
  • Stressmanagement: Maßnahmen wie Sauna, Kälte, Atemtechniken und soziale Verbundenheit verbessern nachweislich die Herzratenvariabilität, reduzieren Entzündungsprozesse und fördern die psychische Gesundheit.
  • Soziale Beziehungen: Starke soziale Bindungen sind entscheidend für psychische und körperliche Langlebigkeit.
  • Vermeidung von Schadstoffen: Alkoholreduktion und Rauchstopp sind Grundvoraussetzungen.
Diese Empfehlungen sind durch große Studien sehr gut belegt und greifen in zentrale biologische Alterungsprozesse ein – etwa Entzündungsregulation, Stoffwechselgesundheit, Zellregeneration und Stressresilienz.

Wie bewerten die Experten die fünf wichtigsten Longevity-Substanzen?

Diese fünf Substanzen wurden ausgewählt, weil sie in Tierstudien und ersten Humanstudien am häufigsten mit potenziellen lebensverlängernden Effekten in Verbindung gebracht wurden und sowohl in der Forschung als auch in populären Longevity-Communities besonders bekannt sind.
  1. Rapamycin: Ein ursprünglich als Immunsuppressivum eingesetztes Medikament, das den mTOR-Signalweg hemmt. Dieser Signalweg reguliert Zellwachstum und -teilung. Durch mTOR-Hemmung wird die Autophagie (zelluläre "Müllabfuhr") gefördert, was Alterungsprozesse verlangsamen könnte.
  2. Metformin: Ein etabliertes Diabetesmedikament, das die AMP-Kinase aktiviert. Dadurch werden Stoffwechselprozesse optimiert, oxidativer Stress reduziert und Reparaturmechanismen der Zelle angeregt – Prozesse, die mit Kalorienrestriktion vergleichbar sind.
  3. NAD+-Booster (NMN, NR): Nahrungsergänzungsmittel, die den altersbedingten Rückgang des Zell-Coenzyms NAD+ ausgleichen sollen. NAD+ ist essenziell für DNA-Reparatur, Mitochondrienfunktion und die Aktivierung der Sirtuine, die als "Langlebigkeitsenzyme" gelten.
  4. Resveratrol: Ein Polyphenol aus Trauben, das Sirtuine aktiviert und damit ähnliche Signalwege wie Fasten und Kalorienrestriktion anspricht. In Tiermodellen wurden positive Effekte auf die Gesundheitsspanne beobachtet.
  5. Spermidin: Ein natürliches Polyamin, das in Weizenkeimen, Soja und Pilzen vorkommt. Es fördert die Autophagie, also die Selbstreinigung der Zellen, und könnte so Alterungsprozesse verlangsamen.
Die Einschätzungen der Experten im Vergleich: Grün=Empfehlung Rot=Ablehnung.


Auffällig ist, wie unterschiedlich die fünf Experten die vermeintlichen Longevity-Substanzen bewerten – ein klares Indiz dafür, dass bisher keine belastbaren Humandaten vorliegen.

Zusammenfassung und Fazit

Alle fünf Longevity-Experten unterstreichen, dass ein ganzheitlich gesunder Lebensstil – regelmäßige Bewegung, erholsamer Schlaf, ausgewogene Ernährung, wirksames Stressmanagement, stabile soziale Beziehungen und konsequente Schadstoffvermeidung – die unverzichtbare Basis für ein langes und vitales Leben bildet. Bei den viel diskutierten Longevity-Substanzen hingegen gehen die Einschätzungen auseinander, was den aktuellen Mangel an belastbaren klinischen Ergebnissen deutlich macht.

Mein Fazit: Auf Basis meiner Recherchen werde ich vorerst auf Longevity-Substanzen verzichten und mich stattdessen konsequent auf die Optimierung meines Lebensstils konzentrieren.
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Verantwortlicher: Klaus Rudolf; Kommentare und Fragen bitte an: rudolfklausblog@gmail.com
Auf diesem Blog teile ich meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen . Es ist wichtig zu betonen, dass ich weder Arzt noch Finanzberater bin. Jegliche Informationen, die ich in meinem Blog vorstelle, stellen weder Anlageempfehlungen noch Therapieempfehlungen dar. Für fundierte Entscheidungen in Bezug auf Gesundheitsfragen oder Finanzanlagen empfehle ichsich umfassend zu informieren und bei Bedarf einen professioniellen Experten zu konsultieren.
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