Warum die Welt blau ist. Blog#235
Blau gehört zu den faszinierendsten Farben der Natur – und zu den komplexesten in ihrer Entstehung. Der Himmel, das Meer, die Flügel des Morpho-Schmetterlings oder das Gefieder des Eisvogels zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig dieser Farbton erscheinen kann – von zartem Azur bis tiefem Ultramarin. Doch die meisten dieser Blautöne entstehen nicht durch Farbstoffmoleküle, sondern durch Physik: durch Streuung, Interferenz und fein strukturierte Oberflächen, die das Licht so beeinflussen, dass nur die kurzwelligen, energiereichen Anteile unser Auge erreichen. Blaues Licht liegt im sichtbaren Spektrum zwischen etwa 450 und 495 Nanometern – also im Bereich der energiereichsten sichtbaren Photonen. Der Himmel erscheint blau, weil winzige Luftmoleküle kurzwelliges Licht rund viermal stärker streuen als langwelliges rotes – ein Effekt, der als Rayleigh-Streuung bekannt ist. So verteilt sich das blaue Licht gleichmäßig über den Himmel, während beim Sonnenuntergang nur noch die langwelligen...