Goldschmuck: Einblicke in die Welt des edelsten Metalls. Blog#207

Gold fasziniert die Menschheit seit Jahrtausenden – als Symbol für Reichtum, Macht und ewige Liebe. Ob Ring, Kette oder Armband: Reines Gold ist selten, im Schmuck steckt meist eine Legierung aus Gold und anderen Metallen. Doch was macht Gold so besonders, warum gibt es verschiedene Goldfarben, und worauf solltest du beim Kauf achten?

Die Faszination Gold: Geschichte und Eigenschaften

Schon vor über 6.000 Jahren wurde Gold verarbeitet, wie Funde aus Warna (Bulgarien) zeigen. Gold kommt in der Natur oft in reiner, gediegener Form vor und musste nicht wie andere Metalle mühsam aus Erzen gewonnen werden. Seine unverwechselbare gelbe Farbe und die Beständigkeit gegen Luft, Wasser und viele Chemikalien machten es zum Symbol für Unvergänglichkeit und göttliche Macht. Gold oxidiert nicht, läuft nicht an und behält seinen Glanz – Schmuckstücke aus dem alten Ägypten glänzen noch heute.

Chemie und Werkstoffkunde: Was macht Gold einzigartig?

Gold (Symbol: Au, Ordnungszahl 79) gehört zu den Edelmetallen und ist extrem reaktionsträge. Es widersteht fast allen Säuren und Laugen, nur Königswasser (eine Mischung aus Salpeter- und Salzsäure) kann es lösen. Gold ist das dehnbarste aller Metalle: Eine Unze (31,1 g) lässt sich zu einem Draht von über 80 Kilometern Länge ausziehen oder zu Blattgold von unter 100 Nanometern Dicke schlagen.

Allerdings ist reines Gold (24 Karat, 999er Gold) sehr weich und daher für Schmuck ungeeignet – es würde sich leicht verbiegen und zerkratzen. Deshalb werden Legierungen hergestellt: Gold wird mit Metallen wie Kupfer, Silber, Palladium oder Zink gemischt, um es härter und widerstandsfähiger zu machen.

Goldlegierungen: Feingehalt und Karat

Der Feingehalt einer Legierung gibt an, wie viel reines Gold enthalten ist. Er wird in Tausendteilen (z.B. 750 = 75 %) oder in Karat (24 K = 100 % Gold) angegeben und als Stempel (Punze) im Schmuckstück vermerkt.
  • 750er Gold (18 Karat): Enthält 75 % Gold, der Rest sind Zusatzmetalle. Es gilt als Luxusstandard: satter Farbton, sehr beständig, meist gut verträglich. Nachteil: etwas weicher und teurer.
  • 585er Gold (14 Karat): 58,5 % Gold, 41,5 % Zusatzmetalle. Weltweit die beliebteste Legierung für Schmuck – guter Kompromiss aus Härte, Preis und Farbe.
  • 333er Gold (8 Karat): Nur 33,3 % Gold, der Rest meist Kupfer und Silber. Sehr preisgünstig und robust, aber der Goldton ist blass, die Legierung kann anlaufen und das Allergierisiko ist erhöht. In einigen Ländern (z.B. Schweiz) darf 333er Gold nicht als „Goldschmuck“ verkauft werden.

Farbenvielfalt: Wie entstehen die Goldtöne?

Die Farbe von Goldschmuck hängt von den beigemischten Metallen ab:
  • Gelbgold: Klassisch, Mischung aus Gold, Silber und Kupfer. Je höher der Goldanteil, desto intensiver das Gelb.
  • Weißgold: Durch Beimischung von Palladium oder (früher) Nickel entsteht ein silbriger Ton. Oft wird zusätzlich eine Rhodiumschicht aufgetragen, die den Glanz verstärkt, aber sich mit der Zeit abnutzen kann. Achtung: Nickel kann bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen!
  • Rosé- und Rotgold: Ein höherer Kupferanteil sorgt für warme, rötliche Farbtöne. Roségold ist dezenter, Rotgold kräftiger. Kupfer kann bei empfindlicher Haut Allergien verursachen.
  • Blaugold: Seltene Legierung mit Eisen, die durch Wärmebehandlung eine blaue Oberfläche erhält. Nur für spezielle Schmuckstücke geeignet, da empfindlich.

Wert und Preis: Was bestimmt den Preis von Goldschmuck?

Der Hauptkostenfaktor ist der Feingoldgehalt – je höher, desto wertvoller das Schmuckstück. Der Goldpreis wird täglich weltweit gehandelt (Spotmarkt). Ende Juni 2025 liegt er bei rund 2.800 € pro Feinunze (31,1 g), also etwa 90 € pro Gramm. Dazu kommen die Kosten für Zusatzmetalle (z.B. Palladium ist teurer als Kupfer), Herstellung, Design und Händleraufschlag. Die Punze im Schmuckstück gibt dir Auskunft über den Feingoldgehalt und damit den Materialwert.

Fazit und Tipps

  • 750er Gold steht für höchsten Materialwert, intensive Farbe und beste Hautverträglichkeit.
  • 585er Gold bietet Robustheit, schöne Optik und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • 333er Gold ist günstig und hart, aber weniger wertvoll, kann anlaufen und Allergien auslösen.
  • Die Farbe deines Schmucks hängt von den Legierungsmetallen ab – wähle nach Geschmack und Hautverträglichkeit.
  • Achte beim Kauf auf die Punze und informiere dich über die verwendeten Metalle, besonders bei Allergien.
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Verantwortlicher: Klaus Rudolf; Kommentare und Fragen bitte an: rudolfklausblog@gmail.com
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